Taiwan (2001)
Ich blicke aus dem Fenster meines Hotels in Taipeh. Zwölf Stockwerke unter mir rotten sich bei jeder Rotphase die Scooter in Rudeln vor den Ampeln zusammen, viele der Fahrer tragen eine Maske vor Mund und Nase, fast wie bei einer OP. Zahlreiche bunte Leuchtschriften blinken mir Aufmerksamkeit heischend zu – und ich kann keine einzige lesen, kein einziges Logo erkennen!
Der Drang, Aufschriften und Schilder zu entziffern, wie ich ihn in fremden Städten oft spüre, fällt ab. Es ist befreiend, mich nur dem Spiel der Farben und Formen zu widmen, jede Suche nach Inhalt und Sinn über die pure Form hinaus ist nutzlos, bringt mir nicht mehr Verständnis und täuscht mich auch nicht durch die Geschwätzigkeit der vielen Zeichen.
Willkommen in der Fremde!
Ich blicke aus dem Fenster meines Hotels in Taipeh. Zwölf Stockwerke unter mir rotten sich bei jeder Rotphase die Scooter in Rudeln vor den Ampeln zusammen, viele der Fahrer tragen eine Maske vor Mund und Nase, fast wie bei einer OP. Zahlreiche bunte Leuchtschriften blinken mir Aufmerksamkeit heischend zu – und ich kann keine einzige lesen, kein einziges Logo erkennen!
Der Drang, Aufschriften und Schilder zu entziffern, wie ich ihn in fremden Städten oft spüre, fällt ab. Es ist befreiend, mich nur dem Spiel der Farben und Formen zu widmen, jede Suche nach Inhalt und Sinn über die pure Form hinaus ist nutzlos, bringt mir nicht mehr Verständnis und täuscht mich auch nicht durch die Geschwätzigkeit der vielen Zeichen.
Willkommen in der Fremde!
Guangzhou (2001)
Den ganzen Tag und offenbar auch den Großteil der Nacht steht eine Mitarbeiterin des Hotels beim Aufzug und ruft den Fahrstuhl, sobald man aus dem Zimmer tritt. So steht der Lift immer bereit, wenn man hinkommt. Service? Ich fühle mich kontrolliert.
Den ganzen Tag und offenbar auch den Großteil der Nacht steht eine Mitarbeiterin des Hotels beim Aufzug und ruft den Fahrstuhl, sobald man aus dem Zimmer tritt. So steht der Lift immer bereit, wenn man hinkommt. Service? Ich fühle mich kontrolliert.
Peking (2011)
Laufen ist, nach dem Flanieren, die zweitbeste Möglichkeit, eine Stadt zu erkunden. Oder zumindest kleine Teile davon, abseits von den Hauptrouten. Viel spielt sich am Straßenrand und auf dem Gehsteig ab:
Kleine Garküchen und Verkaufsstände, die Schmuck, Teekannen oder geschnitzte Löwen verkaufen; Männer sitzen auf Hockern um einen kleinen Klapptisch und spielen Karten; die Fahrer von dreirädrigen Transportfahrzeugen auf Fahrrad oder Motorradbasis ruhen sich aus und warten im Schatten auf Aufträge; in einer Straßenzeile reihen sich Pelzgeschäfte mit klingenden Namen wie „Glamour“ aneinander, mit Bildern von blonden Models in roten Pelzmänteln im Schaufenster und Beschriftungen auch in russischer Sprache; eine Frau sitzt auf ein paar Zeitungsblättern, zwei Körbe voller hartgekochter oder wie auch immer haltbar gemachter Enteneier vor sich, säuberlich nach weißen und braunen getrennt; jeweils eines jeder Farbe ist auseinandergeschnitten, um den Dotter, mehr braun als gelb, zu zeigen; ein Mann hockt auf dem Boden, vor sich, noch halb in einem schwarzen Müllsack, eine kleine Skulptur aus Stein, lehmverschmiert, so als hätte er sie gerade auf irgendeinem Acker ausgegraben.
Dann ein Park mit Teichen, roten Pavillons mit Pagodendächern, schattenspendenden Bäumen, großen Blumenbeeten, die die Freude der Chinesen an grellen Farben, vor allem Rot- und Gelbtönen, widerspiegeln, Kindern, Flaneuren, einem Tango tanzenden Paar und einer Frau, die inmitten all der Menschen konzentriert Tai Chi praktiziert.
Trotz Stadtplan bin ich doch ein wenig erleichtert, als ich in der Ferne mein Hotel erkennen kann.
Laufen ist, nach dem Flanieren, die zweitbeste Möglichkeit, eine Stadt zu erkunden. Oder zumindest kleine Teile davon, abseits von den Hauptrouten. Viel spielt sich am Straßenrand und auf dem Gehsteig ab:
Kleine Garküchen und Verkaufsstände, die Schmuck, Teekannen oder geschnitzte Löwen verkaufen; Männer sitzen auf Hockern um einen kleinen Klapptisch und spielen Karten; die Fahrer von dreirädrigen Transportfahrzeugen auf Fahrrad oder Motorradbasis ruhen sich aus und warten im Schatten auf Aufträge; in einer Straßenzeile reihen sich Pelzgeschäfte mit klingenden Namen wie „Glamour“ aneinander, mit Bildern von blonden Models in roten Pelzmänteln im Schaufenster und Beschriftungen auch in russischer Sprache; eine Frau sitzt auf ein paar Zeitungsblättern, zwei Körbe voller hartgekochter oder wie auch immer haltbar gemachter Enteneier vor sich, säuberlich nach weißen und braunen getrennt; jeweils eines jeder Farbe ist auseinandergeschnitten, um den Dotter, mehr braun als gelb, zu zeigen; ein Mann hockt auf dem Boden, vor sich, noch halb in einem schwarzen Müllsack, eine kleine Skulptur aus Stein, lehmverschmiert, so als hätte er sie gerade auf irgendeinem Acker ausgegraben.
Dann ein Park mit Teichen, roten Pavillons mit Pagodendächern, schattenspendenden Bäumen, großen Blumenbeeten, die die Freude der Chinesen an grellen Farben, vor allem Rot- und Gelbtönen, widerspiegeln, Kindern, Flaneuren, einem Tango tanzenden Paar und einer Frau, die inmitten all der Menschen konzentriert Tai Chi praktiziert.
Trotz Stadtplan bin ich doch ein wenig erleichtert, als ich in der Ferne mein Hotel erkennen kann.